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Kreuzbandrisse

Das vordere und hintere Kreuzband bilden den Zentralpfeiler des Kniegelenks und sind für die Stabilität des Gelenks hauptverantwortlich.
Beim Riss eines Kreuzbands kommt es zur Instabilität und in Folge zum Auftreten von bleibenden Schäden, sollte die Instabilität unbehandelt bleiben.

Das vordere Kreuzband reißt wesentlich häufiger, als das hintere. Der Verletzungsmechanismus ist meist eine Überstreckung des Kniegelenks oder eine Drehknickbewegung. Dabei reißt das vordere Kreuzband oft auch in Kombination mit anderen Gelenksstrukturen (Seitenband, Meniskus, Knorpel).

Beschwerden:

  • Kniegelenk kann anschwellen
  • schmerzt
  • kann nicht vollständig gestreckt/ gebeugt werden
  • häufig Bluterguß
  • Wegknicken des Kniegelenkes

Sofortmassnahmen:

  • Eis
  • vorübergehende Ruhigstellung
  • entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente

Diagnose:

  • klinische Untersuchung (Schublade, Lachmanntest)
  • Röntgen
  • Magnetresonanz

 

Funktionelle Therapie: Operative Therapie:
Entzündungshemmende und schmerzstillende Mittel, Knieschiene (Orthese), Bewegungsübungen und Muskelaufbau (Physiotherapie) Nach Abklingen der Akut-Beschwerden sollte bei instabilen Gelenken eine Stabilisierungsoperation durchgeführt werden, um Spätschäden zu vermeiden.

 


Operation (wenn das Erreichen eines stabilen Kniegelenks, durch Muskelaufbau od. Reduktion der Belastung, nicht gelingt):

Die sogenannte Kreuzbandplastik ist eine Operation, bei der das Kreuzband künstlich (plastisch) meist durch körpereigenes Material ersetzt wird. Eine sofortige Naht des Kreuzbandes hat sich aufgrund der relativ schlechten Heilungsergebnisse bei Erwachsenen nicht durchgesetzt.

Zumeist werden dafür bioresorbierbare (vom Körper auflösbare Schrauben) verwendet.

Die zwei häufigsten Operationsmethoden sind:

  • Ersatz mit der Kniescheibensehne (Patellasehne)
  • die Semitendinosusplastik (Beugesehne an der Innenseite der Kniekehle)

Der Eingriff wird arthroskopisch (Schlüssellochtechnik) durchgeführt. Die Sehne wird über einen kleinen Hautschnitt entnommen und unter arthroskopischer Sicht implantiert und in Knochenkanälen befestigt.

Eingriffsdauer: normalerweise 60 bis 90 Minuten, in Allgemeinnarkose oder Leitungsanästhesie

Spitalsaufenthaltsdauer: im Schnitt 3-4 Tage

Soforttherapie: Nach Drainageentfernung (24 h) wird mit der Bewegungstherapie begonnen. Man trägt eine bewegliche Knieorthese (vorerst bis 90°) und geht mit zwei Stützkrücken unter Teilbelastung des operierten Beines. Eine Physiotherapie ist unbedingt notwendig.


 

nach 2 Wochen die Nähte werden entfernt, die Knieschiene auf freie Beweglichkeit gestellt, die Stützkrücken weggelassen und die Vollbelastung des Beines erlaubt
nach 6 Wochen darf die Schiene weggelassen und die Übungen gesteigert (Radfahren, Schwimmen, Koordinierbarer Muskelaufbau, etc.) werden
nach 8 – 12 Wochen lockeres Laufen ist möglich
nach 6 Monaten stärkere Belastungen (Tennis, Volleyball, etc.)
8 und 12 Monaten zwischen 8 und 12 Monaten ist eine Rückkehr zum Leistungssport (Skifahren, Fußball) je nach Trainingszustand möglich
nach 18 Monaten die bioresorbierbaren Schrauben haben sich nach ca. 18 Monaten aufgelöst und müssen nicht entfernt werden.

 

Mögliche Komplikationen: Infektion, mögliche überschießende Narbenbildung (Arthrofibrose), Bewegungseinschränkung, Transplantatinsuffizienz (körpereigene Sehne wird locker), Sensibilitätststörung
Komplikationsrate: 0,5 – 1,3%
Ergebnisse aus eigenem Krankengut: 90 – 95 % sehr gute und gute Ergebnisse

 


Kombinationsverletzung

Dabei werden mehrere Gelenkstrukturen gleichzeitig verletzt (Kreuzband, Seitenband, Meniskus, Knorpel) und müssen fallweise sogar akut (=sofort) versorgt werden.